Armin Schächinger: Kaum zu glauben, aber mit einem Grad Raumtemperatur weniger sparen Sie bereits 6 % Ihrer Heizkosten! Beachten sie folgendes und Sie werden Ihren Geldbeutel langfristig spürbar entlasten:
- Für Wohn- und Arbeitsräume sind ca. 20° C ausreichend.
- Empfohlene Werte für andere bewohnte Räume: Küche 18° C, Schlafzimmer 17° C.
- Über Nacht Heizung auf angenehm empfundene Temperatur herunterdrehen.
- Bei Abwesenheit Temperatur auf 12-15° C absenken oder, bei längerfristiger Nicht-Nutzung, auf die Frostschutzposition des Thermostatventils einstellen.
- Wenn Ihre Heizung über programmierbare Thermostatventile verfügt: Ventile nicht per Hand nachstellen: Die voreingestellte Temperatur wird automatisch konstant gehalten.
Im Übrigen gleichen die Ventile Temperaturschwankungen im Raum selbstständig aus.
Wie verhindert man Wärmeverluste? Petra Hedtfeld: Achten Sie darauf, dass die Raumwärme sich gleichmäßig verteilt und nicht gleich wieder entweicht:
- Thermostatventile und die Heizkörper selbst nicht durch Möbel, Gardinen o. Ä. verdecken. Nur dann kann die Raumtemperatur exakt gemessen und die Wärme ungehindert abgegeben werden.
- Bei Bedarf Fensterfalz bzw. Türfalz durch selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff oder
elastische Dichtungsprofile abdichten. - Undichte Türschwellen durch Einkleben oder Einsetzen beweglicher Dichtprofile oder
Bürstendichtungen anpassen. - Einfachverglasungen nach Möglichkeit durch Wärmeschutzverglasungen ersetzen.
- Heizkörpernischen isolieren, falls die Außenwand im Nischenbereich zu dünn ist und Wärmebrücken
entstehen.
Was ist beim Lüften zu beachten? Petra Hedtfeld: Die Raumluft ist insbesondere während der Heizperiode schnell verbraucht und muss durch frische Außenluft ausgetauscht werden. Dadurch wird auch überschüssige Feuchtigkeit beseitigt, die durch Transpiration, Duschen, Kochen oder Baden entsteht.
- Mehrmals täglich eine kurze Stoßlüftung (ca. 5-10 Minuten) bei weit geöffnetem Fenster, am besten mit „Durchzug“ durchführen. Währenddessen die Heizung herunterfahren und danach Fenster wieder schließen. Nach Möglichkeit längeres Lüften bei gekipptem Fenster vermeiden.
- Im Bad nach dem Duschen Wasser von Wänden und Boden entfernen. Das verkürzt die notwendige Lüftungszeit.
- In der Küche Abluft über einen Dunstabzug nach außen leiten.
Wie sieht es mit Verbraucherverhalten der Wermelskirchen/Hückeswagener aus? Armin Schächinger: Gute Nachrichten – Beim Raumheizung und Warmwasser haben die deutschen Haushalte seit 1995 den Energieverbrauch um rund 10% verringert. Nach unseren Statistiken lässt sich diese Zahl auch auf den Hückeswagener und Wermelskirchener übertragen. Das zahlt sich aus, denn allein die Heizung verschlingt im Schnitt schon fast drei Viertel der Energie eines Haushalts – und annähernd die Hälfte der Energiekosten (gemessen am Bedarf eines 3-Personen-Haushalts). Da lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen und das Verhalten auf den Prüfstand zu stellen.