BEW erfolgreich unterwegs - Starke Leistung für die Region

Kommunales Energie- und Wasserunternehmen erwirtschaftet 5,3 Millionen Euro Plus – Netzinvestitionen sichern Versorgungsqualität und Energiewende – Gasumstellung kommt

Die Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW) hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem Jahresüberschuss von 5,3 Millionen Euro abgeschlossen. Für die Anteilseigner – die Kommunen Wipperfürth, Wermelskirchen und Hückeswagen sowie die rhenag – sei dies angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen sehr erfreulich, betont Jens Langner, Geschäftsführer der BEW. Er führt aus, dass die fortschreitende Energiewende immense Investitionen in Technik und Digitalisierung bedinge und auch die Vorgaben des Gesetzgebers hohe Kosten verursachen würden.

Im Berichtsjahr 2019 haben BEW und BEW Netze insgesamt 7,3 Millionen Euro in Wartung, Modernisierung und Ausbau ihrer Versorgungsnetze investiert, 1,8 Millionen davon in Breitband. „Wir haben rund 80 Baumaßnahmen an Energie- und Wassernetzen gestemmt sowie die Verlegung von Glasfaserleerrohren in 13 Clustern begonnen“, führt Jens Langner aus. Insgesamt hat die BEW 42 Kilometer Strom-, Gas- und Wasserleitungen verlegt sowie 645 Netzanschlüsse bei Energie und Wasser erstellt. „Diese Investitionen in die Leistungsfähigkeit und langfristige Versorgungsqualität sind entscheidend für das Gelingen der Energiewende und eine hohe Lebensqualität in der Region“, betont er und fügt an: „Deshalb hat eine starke Infrastruktur für uns eine hohe Priorität.“

Starke Leistung 

„Des Weiteren verschärft sich der Wettbewerb weiter“, betont der Geschäftsführer. Vor diesem Hintergrund zeigt die Absatzsteigerung bei Strom und Gas die starke Leistung der BEW: Sie hat im Berichtsjahr 39,5 Prozent mehr Strom und 8 Prozent mehr Gas verkauft als im Vorjahr. Erfolgreich ausbauen konnte die BEW auch ihr Geschäftsfeld Elektromobilität. Im Berichtsjahr hat sie 57 Wallboxen – Ladestationen für zuhause – verkauft, in 2020 hat sich die Nachfrage bereits verdoppelt. Die BEW verkauft jedoch nicht nur Wallboxen, sondern betreibt auch 45 öffentliche Ladepunkte in der Region. Die wachsende Attraktivität der Elektromobilität zeigt sich auch am Absatz für Autostrom: Die positive Entwicklung hält 2020 an. „Im Herbst 2020 bringen wir einen neuen Autostromtarif heraus, mit dem Elektromobilisten dann an 95 Prozent aller Ladesäulen in Deutschland Strom laden können“, erklärt Jens Langner. Mit diesem Produkt baut die BEW ihre Stellung als Autostromanbieter weiter aus; auf diesem Gebiet gilt sie seit Langem als erfolgreicher Pionier. Auch die Kooperation mit Autohäusern stellt die BEW auf noch attraktivere Beine: Seit 1. Juli gibt es ein Komplettpaket mit E-Fahrzeug, Wallbox und Autostrom (https://www.bergische-energie.de/elektrisch-unterwegs/). Zudem berücksichtigt die BEW bei der Planung einer Photovoltaikanlage – die das Unternehmen ebenfalls im Portfolio hat – im Solarportal das Elektrofahrzeug mit seiner Fahrleistung gleich mit. „Die Verkehrswende ist ein wichtiger Baustein, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreichen kann“, betont er und fügt an: „Wir leisten unseren Beitrag dazu.“

Spannende Arbeitsplätze

„Dass wir im Wettbewerb gut dastehen und stabile Ergebnisse erzielen, schreibe ich vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu. Sie sind engagiert, kompetent und handeln wirtschaftlich. Dabei steht ein guter Service für unsere Kunden immer im Mittelpunkt“, lobt er das BEW-Team. Damit das auch so bleibt, investiert die BEW auch in die Ausbildung des eigenen Nachwuchses. Neu ist der Ausbildungsgang „Anlagenmechaniker – Fachrichtung Rohrsystemtechnik“ bei der BEW. „Das ist ein spannender Beruf mit aussichtsreicher Perspektive“, teilt Jens Langner mit, „wer Lust hat, die Zukunft entscheidend mitzugestalten, kann in der Energiebranche generell durchstarten.“  

Stabile Größe

Aus 2019 konnte die BEW 5 Millionen Euro an die Gesellschafter ausschütten: Das sind die Kommunen Hückeswagen, Wipperfürth, Wermelskirchen und die rhenag. „Wir sind eine stabile Größe für die Planung öffentlicher Haushalte“, meint Jens Langner und geht davon aus, dass auch das Geschäftsjahr 2020 trotz Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft, den immer komplexeren rechtlichen wie technischen Rahmenbedingungen, dem steigenden Umweltbewusstsein und schärferem Wettbewerb weiterhin erfolgreich sein wird. „Das Unternehmen ist stabil und modern aufgestellt; wir arbeiten effizient und bauen Zukunftsfelder kontinuierlich aus.“      

Spürbare Veränderungen

Das aktuelle Infektionsgeschehen hat auch den Alltag bei der BEW durcheinandergewirbelt. Wie Jens Langner mitteilt, sei das Unternehmen jedoch gut auf außergewöhnliche Situationen vorbereitet. „Unser Krisenteam hat frühzeitig einen Maßnahmenplan entwickelt und passt diesen seither regelmäßig an Veränderungen der Situation an“, erläutert er. „Die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser ist stets sicher, wir konnten alle Betriebsabläufe aufrechterhalten. Und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich sehr schnell auf die neuen Bedingungen wie mobiles oder isoliertes Arbeiten eingestellt“, führt er aus und ergänzt: „Sie leisten Enormes.“ Durch die veränderten Arbeitsbedingungen und Lebenssituationen der Menschen während der coronabedingten Beschränkungen sind die Verbräuche an Strom, Gas und Wasser bei Privatkunden leicht gestiegen. Bei den Industriekunden sind die Mengen im April nur gering zurückgegangen, jedoch im Mai spürbar um 10 bis 15 Prozent. „Für Prognosen, wie sich der Verbrauch bei Geschäftskunden bis Jahresende entwickelt, ist es noch zu früh“, sagt Jens Langner.

Sichere Sache

Im Gebiet der BEW steht – wie in vielen nordwestlichen Regionen Deutschlands – die Umstellung der Erdgasqualität an. Im Moment gibt es zwei Marktgebiete mit unterschiedlicher Erdgasqualität, künftig soll es in ganz Deutschland ein Markgebiet mit einer einheitlichen Gasbeschaffenheit geben, dem sogenannten H-Gas (High caloric gas). Hintergrund ist, dass die Förderung von sogenanntem L-Gas (Low caloric gas), das überwiegend aus den Benelux-Staaten stammt, zurückgeht und dieses bald nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Im Vorfeld der Umstellung müssen alle Gasgeräte an die neue Qualität angepasst werden; im BEW-Versorgungsgebiet sind das insgesamt 26.480 Geräte. Die Umstellung beginnt im Jahr 2022 und dauert bis Mitte 2024. Der Prozess ist genau geplant: Die betroffenen Verbraucher werden angeschrieben, sie werden zu einem vereinbarten Termin von einem Fachmonteur besucht, der die Geräte zuerst erhebt, dann die entsprechenden Teile für die Umstellung besorgt und die Geräte zu einem späteren Zeitpunkt anpasst.

„Die Erdgasumstellung ist in aller Regel für die Betroffenen kostenfrei“, erklärt Jens Langner, „das neue H-Gas ist auch nicht teurer und die Gasversorgung bleibt sicher.“ Die BEW kümmere sich darum, dass die Umstellung möglichst gut klappe, verspricht er.