Ökostrom vom Schuldach

Neue Anzeigetafel in der Mensa vom EvB-Gymnasium in Wipperfürth – Mensabesucher sehen anschaulich dargestellt, dass nachhaltige Energie produziert wird

Auf dem Schuldach vom Engelbert vom Berg-Gymnasium in Wipperfürth wird nachhaltige Energie mit einer Solaranlage erzeugt und dies zeigt jetzt anschaulich die neue Anzeigetafel in der Mensa der Schule. Auf dem einem Anzeigenbild wird zum Beispiel gezeigt, dass die bisher eingesparten 60 Tonnen CO2- Menge elf Weltumrundungen mit dem PKW bzw. 463.409 Kilometer entspricht; auf dem nächsten Anzeigenbild wird gezeigt, dass in diesem Monat bereits 19 Drei-Personen-Haushalt durch diese Anlage mit Ökostrom versorgt wurden. Im nächsten Bild wird verglichen: 4.800 Bäume müssen gepflanzt werden, um die gleiche Menge CO2 in 10 Jahren der Atmosphäre zu entziehen, wobei 100 m² Wald mit 80 Bäumen der Atmosphäre rund eine Tonne CO2 pro Jahr entziehen.
Errichtet wurde die Solaranlage mit Batteriespeicher vor fast 17 Monaten von der Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW). Die Hansestadt Wipperfürth hat diese Photovoltaikanlage langfristig gepachtet und betreibt sie. Schulleiter Erhard Seifert und Stellvertreter Peter Oberberg freuen sich über den selbst produzierten Strom auf dem Dach ihrer Schule: „Die BEW hat unseren Schülern mit dem Energiewendeunterricht Klimaschutz in der Theorie gezeigt. Mit der neuen PV-Anlage wird gezeigt, wie Klimaschutz in der Praxis vernünftig geht.“ Und auch die Hansestadt Wipperfürth als Betreiber der Anlage begrüßt, dass die BEW Energiewende-Projekte so gestaltet, dass ortsansässige Schulen und Vereine etwas davon haben.

Tagsüber zwischenlagern – abends nutzen
Beim E.v.B.-Gymnasium ist eine Solaranlage mit Batteriespeicher die optimale Praxislösung. Die Anlage das gesamte E.v.B.-Gelände mit Strom versorgt, den Schulbetrieb, die Mensa, der Serverbereich, die Sporthallen. „Ein Speicher ist sinnvoll, weil der Stromverbrauch der Schule auch in den Abendstunden liegt, wenn die Sporthallen beleuchtet und der Heizungsbetrieb Warmwasser für die Duschen produziert“, erklärt Jens Langner. Bei einem solchen Nutzerverhalten sei der Speicher das entscheidende Element. „Der tagsüber erzeugte Strom kann durch die Zwischenlagerung im Speicher abends genutzt werden“, informiert er und fügt an: „Dadurch wird der Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten Stroms erhöht, was sich wirtschaftlich positiv für die Schule auswirkt.“

Klima und Kasse schonen – ganz einfach
Die installierte Photovoltaikanlage mit Speicher besteht aus 170 Modulen und hat eine Leistung von 57,2 kWp, der Speicher hat eine Speicherkapazität von 20 Kilowattstunden (2x 10 kWh netto). Die Anlage hat seit Inbetriebnahme rund 90.000 Kilowattstunden Strom produziert und so der Umwelt rund 60 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid erspart. Rund 80 Prozent des aus Sonnenlicht klima- und ressourcenschonend erzeugten Stroms nutzt das EvB-Gymnasium selbst, den Rest speist sie ins öffentliche Netz ein. „Die Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms ist besonders wirtschaftlich“, betont Jens Langner und fügt an: „Das bringt der Schule nicht nur eine Ersparnis des CO2-Ausstoßes, sondern auch der Energiekosten. Insgesamt konnten auf diese Weise bislang rund 20.000 Euro Energiekosten eingespeist werden.“ Der Kooperations-Vertrag zwischen der Hansestadt Wipperfürth und der BEW läuft über 20 Jahre. (*nach dem durchschnittlicher deutschen Strommix mit 421 g/kWh berechnet)

Know-how ausbauen – für Kunden und Unternehmen  
Vor fast vier Jahren hat die BEW eine erste Testanlage mit Speicher für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien installiert. In vielen Bereichen haben sich Speicher etabliert. „Je mehr selbst erzeugten Solarstroms direkt vor Ort verbraucht wird, desto weniger Strom muss das Netz aufnehmen. Das wirkt sich positiv auf die Netzstabilität aus und reduziert den Bedarf für den Netzausbau“, betont der BEW-Geschäftsführer, „auch für Hausbesitzer, die Photovoltaikanlagen betreiben, wird die Speicherlösung zunehmend lukrativer.“ Die BEW will gemeinsam mit den Kommunen und Bürgern die Energiezukunft in der Region gestalten. „Dazu braucht es neben der Energiekompetenz und Erfahrung, die bei uns vorhanden ist, einer ständigen Weiterentwicklung. Die Energietechnik entwickelt sich rasant“, informiert er. Mit Testanlagen hat die BEW Erfahrungen gesammelt und kann nicht nur ihre Kunden weiterhin fundiert beraten, sondern auch für das Netz und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien die richtigen Entscheidungen ableiten.