RIA Bergisches Land informiert Installateure

Am 19. September sowie am 28. September lädt der RIA zur Fachveranstaltung ein BERGISCHES LAND.  Der rasante Fortschritt in der Installationstechnik fordert von regionalen Betrieben eine kontinuierliche Weiterbildung: Am 19. September finden auf :metablon, dem Energiekompetenzzentrum in Lindlar, und am 28. September im Schulzentrum in Odenthal Fachveranstaltungen für Installateure zu aktuellen Themen statt. Dazu laden ein: Thomas Braun, RIA-Vorsitzender und Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Bergisches Land, und Christoph Czersinsky, Geschäftsführer des RIA und Leiter der Netze Gas und Wasser bei der BEW. 
Zentrales Thema wird die Umstellung von L- auf H-Gas sein, die im Bergischen Land ab dem Jahr 2021 vorgesehen ist. Dabei handelt es sich um das größte Infrastrukturprojekt der deutschen Gaswirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland.
Für die Marktraumumstellung ist es notwendig, das Gasnetz und die Gasverbrauchsgeräte in allen betroffenen Haushalten und bei Gewerbe- und Industrieunternehmen nach und nach auf die neue Gasqualität umzustellen oder anzupassen.
Über den aktuellen Planungsstand des Projekts und die Durchführung berichtet Jürgen Klement vom Ingenieurbüro für Versorgungstechnik in Gummersbach und Mitherausgeber des Kommentars zu den Technischen Regeln für Gasinstallationen. Betroffen sind von der Erdgasumstellung Nutzer in Nord- und Westdeutschland – auch das Bergische Land, insgesamt etwa ein Viertel aller an das deutsche Erdgasnetz angeschlossenen Verbraucher. Erforderlich ist die Marktraumumstellung, weil das aus deutschen und niederländischen Vorkommen geförderte L-Gas zur Neige geht und die Niederlande ab Ende 2029 überhaupt kein Gas mehr nach Deutschland exportieren werden. H-Gas stammt überwiegend aus Großbritannien, Norwegen und Russland. Damit werden bereits Großteile Deutschlands beliefert. Es ist noch in großen Mengen vorhanden. Den Masterplan für dieses Mammutprojekt haben die Fernnetzbetreiber Gas erstellt.  „Die Umstellung von L- auf H-Gas ist eine große Herausforderung. Die gute Vernetzung und Kooperation mit dem Handwerk ist für ihr Gelingen sehr wichtig, führt Christoph Czersinsky aus. Der Regionale Installateurausschuss Gas/Wasser Bergisches  Land (RIA) bietet regelmäßig Seminare  und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen an. Er ermöglicht es dem regionalen Handwerk damit, sich stets über Veränderungen zu informieren und weiterzubilden. Über diese Plattform steht die BEW im ständigen Austausch mit dem Heizungs- und Sanitärhandwerk.
Hintergrundinfo:
In Deutschland gibt es verschiedene Erdgasarten: L-Gas (Low calorific gas) hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Brennwert beziehungsweise Energiegehalt als H-Gas (High calorific gas). Die Gasart und damit der Brennwert sind je nach Herkunft des Gases unterschiedlich. Wegen des unterschiedlichen Brennwerts müssen die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert werden. Etwa ein Viertel der deutschen Haushaltskunden wird derzeit mit L-Gas versorgt. Das L-Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen. Das niederländische L-Gas wird über Transportnetze nach Deutschland importiert. Die Förderung aus den deutschen und niederländischen Quellen geht jedoch zurück. Nach aktuellem Stand der BNetzA soll ab dem 1. Oktober 2029 kein niederländisches L-Gas mehr nach Deutschland fließen. Wegen des Rückgangs der heimischen L-Gas-Produktion und des L-Gas-Importes aus den Niederlanden müssen in den Netzgebieten, in denen zur Zeit L-Gas verbraucht wird, die Netze umgestellt und alle angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte schrittweise und möglichst frühzeitig an die Versorgung mit hochkalorischem H-Gas angepasst werden.